Unsere Fragen

Vereinbarkeit von Familie & Beruf in Wedel – Echt jetzt!

Wahlprüfsteine zur Wedeler Kommunalwahl 2018

Die Elterninitiative Wedel fragt nach: Wie ernst ist es den Parteien mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf?


Wir, die Elterninitiative Wedel sind ein Zusammenschluss von engagierten Eltern, die sich ehrenamtlich und parteiunabhängig für die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ in Wedel einsetzen; entstanden 2014 mit Protestaktionen gegen die Kürzung der 9. Betreuungsstunde & weitere Erhöhungen der Kita-Gebühren.

Uns erschien es wichtig, dass wir proaktiv den Dialog zu den politischen Vertretern und zur Verwaltung aufnehmen, damit unsere Probleme erhört werden und wir unserem Ziel, eine gewisse Transparenz im Dschungel der Kita-Finanzierung schaffen zu können, näher kommen. Den Weg den wir eingeschlagen haben, um für „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ zu kämpfen, ist langwierig und oftmals anstrengend, dennoch sind wir voller Tatendrang um weiter für Aufklärung, Transparenz & Veränderung zu sorgen. Wir wollen, dass politische Vertreter*Innen wieder mehr bürgernah agieren. Das Thema „frühkindliche Bildung“ geht uns alle an und sie muss zwingend neu betrachtet werden. Es muss dafür Sorge getragen werden, dass Familien eine Verlässlichkeit und Vereinbarkeit erfahren, ohne einen zu hohen finanziellen Druck zu spüren.

Bildung ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in die Zukunft und somit auch eine Fortführung des Generationenvertrags. Unsere Kinder werden die Zukunft mitgestalten und damit die Gestaltung der Zukunft klappt, müssen Veränderungen her, die Chancenungleichheiten minimieren, Gerechtigkeit generieren und Familien mehr (be-)stärken.

Liebe Politiker*Innen, nehmen Sie die Wünsche, Sorgen, Nöte und Ängste der Familien bitte ernst. Wir Familien leben heute in den unterschiedlichsten Familienmodellen und das ist gut so!

„Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung.“- J.F. Kennedy

Mit diesem Zitat möchten wir Sie, liebe Politiker*Innen zu unseren Wahlprüfsteinen zum Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ einladen. Die Wahlprüfsteine dienen der politischen Bildung und der Transparenz

gegenüber allen Eltern und die, die es werden wollen, sowie interessierte Bürger*Innen. Wir bitten um Beantwortung der Fragen bis zum 19.04.2018.

 

1. Vereinbarkeit von Familie & Beruf

Artikel 1 des Leitbildes Gleichstellung:

„Frauen und Männer bestimmen und prägen in gleichem Maße das gesellschaftliche Leben in seinen politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Facetten.“ In diesem Zusammenhang gilt es Familienarbeit und speziell Erziehungsarbeit gleichzustellen mit Erwerbstätigkeit, um Ausgewogenheit zwischen Familie und Beruf zu erreichen anstatt Doppelbelastungen zu fördern. Das Angebot der Kindertagesbetreuung und Schulkindbetreuung muss für Familien verlässlich, flexibel und bezahlbar sein.

Wir fragen Sie:

A. „Welche Maßnahmen erachtet Ihre Partei als förderlich, um eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Wedel zu ermöglichen?“

B. „Welche Maßnahmen würde Ihre Partei ergreifen, um die Elternbeiträge signifikant zu reduzieren?“

2. Kürzung Der 9. Betreuungsstunde

Im Jahr 2015 wurde die 9. Betreuungsstunde, entgegen der fachlichen Empfehlungen der Kita-Leitungen und der Eltern gestrichen. Daraus resultierend sehen sich Eltern in der Zwickmühle zwischen: Zukäufe der notwendigen Extrazeit oder Reduzierung ihrer Arbeitszeit oder gar den Arbeitsplatz gänzlich aufgeben zu müssen.
Leittragende der Kürzung sind die Kinder, ihre Eltern und die Kita.

A. „Welche Schritte könnte sich Ihre Partei vorstellen, um die 9. Betreuungsstunde wieder kostenfrei zu aktivieren?“

B. „Wie könnte sich Ihre Partei im BKS Ausschuss einsetzen für eine transparente Evaluation der 9. Betreuungsstunde?“

3. Schulkindbetreuung

Mit der Betreuung in den Kindertagesstätten hört die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht auf. Familien versuchen in ihren Möglichkeiten Familie und Beruf zu verwirklichen und das schließt das Grundschulalter mit ein. In Wedel haben Familien die Möglichkeit ihre Kinder in der Schulkindbetreuung anzumelden. Die Wahlmöglichkeit für einen Früh- und/oder Spätdienst ist zwar in den Kitas gegeben, in der Schulkindbetreuung leider bisher nicht. Ebenso gilt dies für die Sozialstaffel.

Für die Kitas gilt seit dem aktuellen Kita Jahr eine verbesserte Sozialstaffel (Geschwisterermäßigung), nicht jedoch für die Schulkindbetreuung und schon gar nicht für die richtige Geburtenreihenfolge.

A. „Wie hoch schätzt Ihre Partei die Notwendigkeit ein, Früh- und Spätdienst auch für die Grundschulkinder in Wedel anzubieten und wie würden Sie sich dafür einsetzen?“

B. „Welche Maßnahmen könnte Ihre Partei präsentieren, damit in der Schulkindbetreuung eine verbesserte Geschwisterermäßigung sowie die richtige Geburtenreihenfolge Berücksichtigung findet?“

4. Pädagogische Fachkräfte

Dass es ohne pädagogische Fachkräfte in der frühkindlichen Bildung nun mal nicht geht, liegt auf der Hand. Das Kita-Aktionsbündnis des Kreises Pinnebergs konnte 2016 nachweisen, dass es eine hohe Ausfallquote des pädagogischen Fachpersonals gibt. Es gibt keinen Entwurf, der diese Ausfälle auffängt. Des Weiteren herrscht ein enormer Fachkräftemangel vor, so dass es kaum möglich erscheint, Personal aus Hamburg oder aus Schleswig-Holstein zu akquirieren. Zudem ergeben sich bürokratische Hürden in diversen Antragsstellungen.

A. „Wie möchte Ihre Partei die hohen naturgegebenen Ausfallzeiten des pädagogischen Personals abfangen?“

B. „Welche Maßnahmen erachtet Ihre Partei als erforderlich, um die Kooperationsvereinbarung mit den Hamburger Fachschulen zu erneuern, um effizienter an pädagogisches Fachpersonal zu kommen?“

C. „Welche Schritte möchte Ihre Partei unternehmen, um die bürokratischen Hürden abzubauen, wie z.B. solche bei der Antragsstellung auf eine halbe Kraft am Nachmittag zu verbessern, damit Kita-Leitungen schnell, effektiv und bedarfsgerecht agieren können?“

5. Elternbeirat Der Stadt Wedel

2016 machten sich einige Eltern mit Hilfe von politischen Vertreter*Innen für die Gründung eines Elternbeirates im Ausschuss stark. Die Initiative sorgte für kontroverse Diskussionen. So fielen unter anderem solche Aussagen wie: „Eltern seien keine gesellschaftsrelevante Gruppe“ oder „Eltern sollten direkt in den Parteien mitwirken“während der Debatten. Die Argumentative Überzeugungsarbeit fand keine weiteren Unterstützer für den Elternbeirat.

Argumente, die aus unserer Sicht für einen Elternbeirat sprechen:

  • Der Elternbeirat wäre im Ausschuss in beratender Funktion. Politische Vertreter*Innen und Eltern könnten im direkten Dialog ihre Sichtweisen diskutieren.
  • Der Elternbeirat bietet direkte Ansprechpartner bei bevorstehende Entscheidungen, um somit Auswirkungen für Wedel besser abschätzen zu können.

 

A. „Welche Vorteile sieht Ihre Partei, wenn Sie mit einem Elternbeirat  im           Ausschuss zusammen arbeiten könnte?“

B. „Wie werden Sie das Vorhaben unserer Elterninitiative und weite-
     rer Eltern für die Gründung eines Elternbeirates im BKS-Ausschuss
     unterstützen?“

6. INKLUSION

Die Betreuung in den Kindertagesstätten nach dem inklusiven Ansatz setzt sich mehr und mehr durch. Mit dem Übergang in die Schule ändert sich der Umgang mit dem Thema Inklusion für viele Eltern und Kinder. Die Unterstützung der Familien hat aus unserer Sicht starke Defizite.
Die Familien werden mit ihren Problemen allein gelassen und müssen sich durch den Behördendschungel kämpfen, um die ihnen zustehende Unterstützung zu erhalten. Auch für Eltern mit förderungsbedürftigen Kindern ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf enorm wichtig. Sie sollten daher die gleiche verlässliche Betreuung erhalten, wie alle anderen Kinder auch.

A. „Wie soll die Inklusion in Schule und Schulkindbetreuung/Hort aus Sicht ihrer Partei implementiert werden?

B. „Welche konkreten Maßnahmen planen Sie in naher Zukunft, damit auch die Kinder, die Förderbedarf benötigen, am Nachmittag gut betreut werden können?

7. Sichere Schulwege

Die Grundschulkinder sowie die Schüler*Innen an den erweiterten Schulen in Wedel, können sich größtenteils auf gut beleuchteten Schulwegen wieder finden. Dennoch besteht bei einigen als „offiziell“ geltenden Schulwegen aus unserer Sicht keine ausreichende Beleuchtung.

Hier einige Beispiele:

  1.  Jörg-Balack-Weg: vielbefahrener Schulweg
  2.  Auweidenweg: Kinder vom östlichen Wohngebiet Wedels sollen den Auweidenweg entlang den Gleisen bis zum Egenbüttelweg zur Moorwegschule nehmen und ältere Kinder zu den weiterführenden Schulen.

Diese Wege erscheinen aus unserer Sicht aufgrund der wenig bis gar nicht vorhandenen Beleuchtung und teilweise sehr schlechten Bodenbelags als unsicher für die Kinder Wedels.

A. „Welche Maßnahmen erachtet Ihre Partei als förderlich, um die Schulwege für alle Schulkinder bezüglich des Bodenbelags und deren Beleuchtungen sicherer zu machen?“

 

Die nächste Kommunalwahl in Wedel wird über
den künftigen Kurs in der Familienpolitik Wedels
entscheiden und damit darüber, ob eine Vereinbarkeit von Familie & Beruf in Wedel gelingen kann!

Um Wedeler Familien, zukünftigen Eltern und Interessierten mit Ihren Antworten rechtzeitig die persönliche Wahlentscheidung zu erleichtern, bitten wir Sie um Beantwortung bis spätestens 19. April 2018.

Wir hoffen, Ihre Antworten z.B. auf Ihrem Internetauftritt wieder zu finden. Wir werden unsererseits Ihre Antworten auf unseren Plattformen, wie Website und Facebook veröffentlichen.

Wir freuen uns auf Ihre Antworten.

Vielen Dank. –  Ihre Elterninitiative Wedel

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